Das Kehl-Chakra

Der Kehl-Chakra Charakter

1. Die Geistbegegnung initiieren 2. Von der Geist-Begegnung ergriffen sein

3. Den eigenen Glaubenssätzen begegnen 4. Im bewußten ICH-Gespräch

»Ich bin das Tor für das Gespräch mit dem Geist.« 


Sprechen und Lauschen

Die Fähigkeit des Kehl-Chakra liegt darin, »Sprechen und Lauschen« auf die geistige Ebene zu heben. Im Wechsel von bewußtem Sprechen und hingebungsvollem Lauschen kannst Du die Feinheiten im Gespräch mit einem anderen Menschen wahrnehmen oder in ein konkretes Gespräch mit der geistigen Seite der Welt eintreten. In der einfachsten Form kennt dieses Gespräch jeder als »innere Stimme«.  In der gehobenen Form nenne ich es Ich-Gespräch.

 

Meine Bildbeispiele passen nicht hundertprozentig. Das können sie aber auch nicht, weil sie ja kein Zyklus eines Malers sind. Maria hat z. B. die Begegnung nicht initiiert, sondern der Engel ist »ungerufen« zu ihr gekommen. Doch im Gesamtkontext könnte die gezeigte Qualität der geistigen Begegnung besser nicht sein. Bedenke bitte immer, daß dies nur Beispiele sind, um das Grundsätzliche dahinter zu verdeutlichen.

 

1. Die Geistbegegnung initiieren

Du möchtest ein Ich-Gespräch führen. Dafür mußt Du Dich zunächst aus dem Alltag zurückziehen, bzw. Dir einen inneren Raum schaffen, in dem dieses stattfinden kann. Gehe in ein ruhiges Zimmer, nimm Dir vielleicht ein Bild oder eine Blume, um Dich zu fokussieren oder lerne sogar Dich im größten Tumult zu konzentrieren. Im Bildbeispiel möchte der Betende mit Christus in ein Gespräch eintreten und hat dafür ein Kreuz gewählt. Nun initiiere das Ich-Gespräch, stelle Deine Fragen und warte geduldig darauf, daß »die Geister, die ich rief« kommen.  

 

 

 

2. Von der Geist-Begegnung ergriffen sein

Die Bitte um ein Gespräch ist erhört worden und nun kommen die geistigen Wesen.  Alles ist in rauschender, lebendiger Bewegung, ein großes Ganzen, in dem Du mitten darinnen bist. In dem Bildbeispiel der Verkündigungsszene sehen wir, wie Maria etwas zurückweicht, die Hand schützend vor ihrem Herzgebiet* erhebt, um von dem mächtigen Eindruck nicht umgeworfen zu werden.  Die ersten Worte des Engels sind »Fürchte Dich nicht«, denn Geist ist Feuer und eine viel höhere Energie als unsere alltägliche. Darum fürchten wir uns zu recht. Doch dann müssen wir lernen, diesem Feuer mit Mut standzuhalten und ihm auf Augenhöhe zu begegnen.  * Die Römer haben hier übrigens eine Medusa.

 

 

3. Den eigenen Glaubenssätzen begegnen

In einer geistigen Begegnung begegnen wir nicht nur anderen Wesen, sondern auch uns selbst mit unseren Schattenseiten. Wir wollen etwas nicht wahrhaben, wollen nicht umsetzen, was wir schon lange als nötig erkannt haben, wollen lieber einfach weitermachen wie bisher …

 

Schaue diese Seiten in Dir ehrlich an und bemühe Dich genauso ehrlich sie zu überwinden. Selbstentwicklung bedeutet nämlich, sich selbst Widerstände aufzubauen, um sie dann aus freien Stücken zu überwinden.

 

 

4. Im bewußten ICH-Gespräch

Auf diesem Bild sehen wir Teresa von Avila, eine spanische Mystikerin, die später heilig gesprochen wurde. Sie ist im unmittelbaren Gespräch mit der geistigen Seite der Welt dargestellt. Teresa ruht entspannt in sich, öffnet sich mit Herz und Verstand diesem Geschehen; sie lauscht konzentriert auf das innere Gespräch und ist sogar in der Lage, es nieder zu schreiben.  Nicht in einem tranceartigen Zustand, sondern in höchster Ich-Anwesenheit und mit wachem Bewußtsein verkehrt sie mit dem Geist. – Nach diesen Qualitäten suche in Deinem Ich-Gespräch.

 

 


Awdotja Panajewa (1820-1893) • Russische Schriftstellerin
Awdotja Panajewa (1820-1893) • Russische Schriftstellerin

Der Grundcharakter

des Kehl-Chakra betonten Menschen

 

Durch ein gepflegtes Seelenleben und die Pflege der Künste – im selber Ausüben und Aufnehmen – werden die menschliche Gestalt und das ganze Wesen dieses Charakters gegliederter, durchlässiger, feiner und edler. Das Runde, Füllige und Mollige des Solarplexus-Chakra-Charakters wird durchgearbeitet und in Form gebracht. Allerdings lauert als Schattenseite dieses Charakters die Gefahr des zu dünn und hager Werdens im Hintergrund. Die sechs anderen Chakren werden durch ihre gezielte Verbindung mit dem Kehl-Chakra in ihrem Grund-Charakter feiner durchgestaltet, leichter und luftiger. 


 

Weiteres zum Kehl-Chakra-Charakter 

 

Redewendungen

»Das Wort bleibt mir im Halse stecken«   »Es schnürt mir die Kehle zu«  »Ich ersticke«   »Ich schlucke alles, was mir gesagt wird«   »Sich den Mund über andere zerreißen«   »Etwas hängt mir zum Hals heraus«   »Etwas sitzt mir im Nacken« …

 

Ungesunde Glaubenssätze

»Ich halte besser meinen Mund«  »Ich sage nie das Richtige«  »Ich werde nie gehört«  »Sei fleißig und schweigsam wie eine Biene« …

 

Hör-Hin-Sätze

Manchmal befinden wir uns in äußerst schwierigen Lebenssituationen, in denen wir Sätze über einen längeren Zeitraum innerlich vor uns hinsprechen, ohne ihnen wirklich zuzuhören wie die hierunter aufgelisteten.  Sie bergen aber ein gefährliches Potential in sich, das zielsicher auf eine Krise zusteuert, um das Problem endlich zu lösen, wenn wir es nicht selbst in die Hand nehmen. Darum ist es dringend nötig innerlich hin zu hören, nach einer konkreten Lösung für das Problem zu suchen und sie umzusetzen.

Hör-Hin-Sätze

»Ich will nicht mehr«  »Ich schaff das nicht mehr«   »Ich werde noch ganz krank davon«   »Ich kann nicht mehr«  »Alles hängt mir zum Hals heraus«   »So geht das nicht weiter«  »Das bringt mich noch um« …

 

Ein Beispiel für Mangel – Mitte – Übermaß

Mangel: Meine REDE ist verstummt.

Mitte: Ich höre mir selbst beim REDEN zu.

Übermaß: Ich REDE ohne Punkt und Komma.

 

Harmonisierung

Ich-Anwesenheit und Ich-Ausrichtung im Kehl-Chakra und der ganzen Aura.  Nicht zu viel und nicht zu wenig reden.  Die eigene Rede mit Inhalt füllen.  Sich selbst beim Reden und Denken zuhören. …